Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg.
lg. Okt. 1813
mal genommen und wiedergenommen. Ein Reiterangriff Napoleons scheitert an der Festigkeit der Heeressäulen. (Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. geraten bei Güldengossa in Gefahr gefangen zu werden.) Verstärkungen kommen den Verbündeten, die von Napoleon erwarteten bleiben aus (s. c). Der von Napoleon beabsichtigte Durchbruch misslingt, b) Der Angriff im Westen, auf dem linken Elsterufer bei Lindenau (Gyulay gegen Bertrand) ist erfolglos. Der Übergang über die Pleisse bei Connewitz misslingt; der österreichische General Merveldt überschreitet zwar bei Dölitz das Flüsschen, wird aber gefangen. c) Von der schlesischen Armee trifft York im Nw. von Leipzig auf Marmont, der zur Unterstützung Napoleons gegen das böhmische Heer aufbrechen will. Der bei Möckern nach heftigem Kampf um das Dorf errungene Sieg Y orks bewahrt die Hauptarmee vor Vernichtung durch Übermacht.
17. Oktober. Sonntag. Waffenruhe. Napoleon unterhandelt durch Merveidt (s. 0. b). Seine Anträge werden zurückgewiesen. Blücher rückt näher an Leipzig heran.
18. Oktober. 300 000 M. der Verbündeten ziehen nach und nach gegen etwa 150000 Franzosen- heran, deren Linie etwas näher an Leipzig heranrückt. Hauptkampf südöstlich der Stadt bei Pr ob s t h e y d a. Napoleon leitet von der nahen Tabaksmühle aus selbst die Verteidigung. Seine tapfern Garden halten das Dorf. Dagegen drängt Bennigsen mit russischen Reserven Macdonald über Baalsdorf und Holzhausen zurück und gelangt in die Nähe von Leipzig.
600 Würtemberger unter Norm ann und etwas später 3000 Sachsen treten zu den Verbündeten über.
Bernadotte, noch immer zaudernd, lässt sich nur durch Überlassung von 30000 M. der schlesischen Aamee, die ihm Blücher in edler Selbstentsagung gewährt, zum Vorrücken bewegen. Von Bernadottes Armee treibt Bülo w über Taucha und Paunsdorf die Feinde bis in die Nähe von Leipzig zurück; von dem an die Nordarmee abgetretenen schlesischen Korps Langeron wird heftig um das Dorf Schönfeld gegen Ney und Mar mont gekämpft, das nach dreimaliger Rückeroberung den Verbündeten von den Franzosen endlich überlassen werden muss. Auch Blücher gelangt nach einem Gefecht bei Gohlis ganz in die Nähe von Leipzig.
Die Franzosen behaupten zwar einige Stellungen im Südosten, auch bleibt die westliche Rückzugslinie dank deren tapferer Verteidigung durch Poniatowski, Augereau und Oudinot noch frei, doch ist der Sieg in den Händen der Verbündeten. Napoleon bereitet den Rückzug vor.
Gebet der drei verbündeten Fürsten auf dem „Monarchenhügel.]
19. Oktober. Die Königsberger Landwehr unter Major Friccius erstürmt das Grimmaische Thor.
Rückzug des Napoleonischen Heeres in völlig aufgelöster Ordnung nach Westen.
[Das verfrühte Abbrechen der Elsterbrücke liefert 12000 unverwundete Franzosen und 22000 Verwundete und Kranke in die Hände der Verfolger. Poniatowski, noch auf dem Schlachtfelde zum Marschall ernannt, ertrinkt im Flusse (Weissagung von seinem Tode durch eine Elster?).]
Iv. Bis zum Rhein, a) Die Flucht Napoleons wird durch die Verfolgung nur wenig aufgehalten (York bei Freiburg a. d. Unstrut und bei Eisenach). Von Bayern,
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Napoleons Weltherrschaft. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 129
das bereits am 8. Oktober durch den Vertrag zu Ried (sw. von Linz in Österreich) zu den Verbündeten übergetreten, wird ihm Wrede entgegengeschickt, durch dessen Heer er sich (30./31. Oktober) bei Hanau durchschlägt. Napoleon gelangt über den Rhein.
b) Das Königreich Westfalen sinkt zusammen (Jerome, schon Anfang Oktober vor den Kosaken Tschernitscheffs flüchtig, dann wiedergekehrt, verlässt Kassel). Der Kurfürst von Hessen - Kassel kehrt zurück, ebenso der Herzog von Oldenburg und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig.
c) Die von den Franzosen noch gehaltenen Festungen ergeben sich teils noch im Laufe des Jahres, teils im Anfang des neuen. Nur in Hamburg hält sich bis zum Friedensschluss Davout, der sich vor Hunger durch Austreibung von 25000 ärmeren Einwohnern (mitten im Winter!) bewahrt.
d) Rernadotte besetzt Holstein und Schleswig und erhält im Kieler Frieden (14. Januar 1814) von Dänemark gegen Abtretung vonvorpommern Norwegen, das mit Schweden vereinigt wird.
V. Bis Paris, a) Das verbündete Heer, durch die (zum Teil widerwillig übertretenden) Rheinbundfürsten verstärkt (500000 M.), steht gegen Ende des Jahres am Rhein. Lnterhandlungen mit Napoleon vom Hauptquartier zu Frankfurt a. M. aus. Gefahr einer Preisgabe der Rheingrenze trotz Arndts Schrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze!“ Steins Einfluss siegt.
b) Um die Wende des Jahres Rheinübergang des Hauptheeres bei Basel, des schlesischen bei Mannheim (Bluchers bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814) und Koblenz, des Nordheeres bei Neuss. Bülow überschreitet die Maas und vertreibt die Franzosen aus den niederländischen r estungen.
c) Das schlesische Heer, stets voran, rückt unter Blücher über die Mosel und Maas an die Aube. 29. Januar 1814 unentschiedenes Gefecht bei Brienne (Napoleon ebenso wie Blücher kommen in Gefahr gefangen zu werden).
1. Februar Sieg Blüchers bei La Rothiere mit Hilfe des Hauptheeres. Die Früchte des Sieges gehen durch Verzögerung des allgemeinen Vormarsches verloren. Nur das schlesische Heer rückt durch die Champagne vor. Neue Siege Napoleons! Die getrennt marschierenden schlesischen Korps
Schultz, Neuere und neueste Geschichte. n
Ende
Oktbr.
1813
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Wrede Napoleon Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Davout Napoleon Arndts Bülow Napoleon Napoleons Korps
Schultz
Napoleons Weltherrschaft. — § 43. Der Krieg von 1815. 131
§ 43- Der Krieg von 1815.
I. Zwist der Mächte. Der Wiener Kongress, eine glänzende Versammlung von gekrönten Häuptern, Gesandten und Staatsmännern, soll die künftige Gestaltung Europas beraten. Neben den vaterlandsliebenden Preussen Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt und dem englischen Kriegshelden Wellington auch viel gewandte Ränkeschmiede, wie Talleyrand und Metternich, in der Versammlung. (Gentz Metternichs Protokollführer; Stein, obwohl von keiner Macht gesandt, übt doch als Oberhaupt der Centralverwaltung der rückeroberten deutschen Länder Einfluss auf die deutschen Angelegenheiten.) Herstellung der unumschränkten Fürstenmacht und Beseitigung freistaatlicher Einrichtungen das Ziel vieler Mitglieder. Feste und Lustbarkeiten* neben ernsteren Beratungen und Ränkespiel. Die Zukunft Polens, das Alexander von Russland für sich gewinnen und mit einer Verfassung ausstatten will, und Sachsens, das Preussen ganz für sich beansprucht, entzweit die Mächte. Ein neuer europäischer Krieg in Sicht!
Die Nachricht von der Flucht Napoleons aus Elba und seiner Landung in Frankreich stellt die Einigkeit wieder her.
Ii. Die hundert Tage. Napoleon, am 26. Februar 1815 aus Elba entflohen, landet am 1. März bei Cannes.
gegen ihn geschickt, geht zu ihm über, Soult, Massena u. a. kehren zu den alten Fahnen zurück; des wiedergekehrten Kaisers verheißungsvolle Proklamationen gewinnen die mit der wiederhergestellten Bourbonenherrschaft vielfach unzufriedene Bevölkerung. Die Königsfamilie flieht; Napoleon, wieder Herr der Dinge, zieht am 20. März in Paris ein Murat, der gegen das Versprechen, den Vicekönig von Italien zu bekriegen, sein Königreich Neapel behalten hat, er-< art den Krieg an Österreich. (Besiegt und flüchtig, wird er spater in Kalabrien ergriffen und erschossen.)
Iii. Der Krieg, a) Neuer Bund der Mächte und neue Rustungen. 4 Heere (600000 M.) stehen bald an der Rhein-hnie und an der Weser bis zur Nordsee schlagfertig. Die Nordarmee, gebildet von Engländern, Niederländern u. a. unter ur u,gt°n (darunter Braunschweiger unter Herzog Friedrich Wilhelm) und Preussen unter Blücher (etwa 150000 M.) kommt allein zum Schlagen.
* V§1- Rückerts Gedicht: Der Wiener Kongress.
9*
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Europas Wellington Polens Sachsens Elba Frankreich Elba Cannes Paris Italien Neapel Kalabrien Rhein-hnie Nordsee Niederländern Preussen
i6. Juni 1815
18. Juni
1815
132 Napoleons Weltherrschaft, — § 43. Der Krieg von 1815.
b) 16. Juni. Die Schlacht bei Ligny (südlich von Brüssel) endet trotz preussischen Heldenmutes für Blücher unglücklich (er selbst, vom Pferde gestürzt, entgeht der Gefangennahme nur durch die Kaltblütigkeit seines Adjutanten Nostitz). Dagegen halten sich die Engländer gegen Ney bei Quatrebras (Friedrich Wilhelm von .Braunschweig stirbt den Heldentod.)
c) 18. Juni. Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo),
südlich von Brüssel.
[W e 11 ington, Napoleon mit geringerer Truppenzahl gegenüberstehend (65 000 gegen etwa 72000 M.), nimmt die Schlacht in Erwartung des verabredeten Eintreffens Blüchers an. Die Garden Napoleons kämpfen ihres alten Ruhmes würdig*. Ungestüme Angriffe auf La Haye Sainte und Mont St. Jean. Die Schlachtvierecke Wellingtons lichten sich; sein linker Flügel wankt. (Wellington: „Ich wollte, es würde Nacht oder diepreussen kämen“.) Blücher erscheint gegen Abend auf dem Schlachtfeld (mühseliger Marsch mit einer geschlagenen Armee durch erweichte Wege. „Kinder, es muss gehen, ich habe es ja Wellington versprochen“) und rückt in den wankenden Flügel ein. Wellington, hier frei geworden, zieht die noch kampffähigen Truppen zum Centrum heran, auf das Napoleon einen neuen Sturm unternimmt. Das von Ney eben erst besetzte Dorf Plangen ois geht an Bülow verloren. Bei dem nicht erwarteten Angriff der Preussen** löst sich das französische Heer in wilder Flucht auf. Napoleon selbst enteilt zu Pferde ohne Hut und Degen.
Die Verfolgung wird von den Preussen „bis zum letzten Hauch von Ross und Mann“ (Gneisen au) fortgesetzt. — Ähnlichkeit mit der Schlacht von Königgrätz. Vgl. Scherenbergs Epos Waterloo.]
d) Napoleon, ohne Heer nach Paris zurückgekehrt, entsagt dem Thron. Bei dem Versuch, nach Amerika zu entkommen, wird er von den Engländern fest genommen und
* „Die Garde stirbt, aber ergiebt sich nicht“, ein später häufig gebrauchtes Wort.
** Napoleon hielt das preussische Heer für zersprengt.
Gfrtüppc,
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16.6
Ligny- Waterloo.
Essg Blücher Oiremi We l 1 inj? ton gg Napoleon.
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Wellington Wellington Wellington Preussen Paris Amerika
Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. 109
brechenden überlegenen 200000 (grossenteils rheinbündischen) Truppen nach Thüringen. Nur Weimar und Sachsen mit Preussen im Bunde. 2) Die preussische Vorhut trifft an der Saale auf die über den Thüringer Wald vordringenden Franzosen. 10. Okt. 1806 unglückliches Gefecht bei Saalfeld. 10 °kt-Der ritterliche, geistvolle und vaterlandsliebende Prinz Louis 10 Ferdinand* fällt.
3) 14. Okt. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Preussens I4- Okt. schwerster Unglückstag.
[Anrücken der Franzosen in 3 Kolonnen. Gefahr einer Umgehung durch die über das Elsterthal vordringenden Marschälle Bernadotte und Da v out. Beschluss, die Stellung zu wechseln. Der Ausführung kommt Napoleon durch Schnelligkeit zuvor. Er besetzt, durch den zum Abmarsch rüstenden Hohenlohe ungehindert, den Land grafenberg bei Jena. Die preussischen Abteilungen werden vereinzelt angegriffen und erliegen der Übermacht. Gleiches Schicksal erleidet Ferdinand von Braunschweig bei Auerstädt durch Da v out und Bernadotte.]
4) Das preussische Heer flieht aufgelöst und entmutigt nordostwärts. Die Festungen kapitulieren fast ohne Widerstand (Erfurt, Spandau, Stettin, Kiistrin, Magdeburg, Hameln, Nienburg).
27. Okt. Einzug Napoleons in Berlin.** (Edikt der „Kontinentalsperre“ gegen England.) Am 28. ergiebt sich Hohenlohe bei Prenzlau mit 10000 Mann Der König flieht mit der Königsfamilie nach Königsberg. Ferdinand von Braunschweig, von dem Streifschuss einer Kartätschenkugel des Augenlichts beraubt, stirbt auf der Flucht in Altona (sein Grab in Ottensen). Sachsen tritt vom Bündnis zurück. Blücher, der vergeblich die Niederlage bei Auerstädt durch einen Reiterangriff abzuwenden gesucht, flüchtet unter fortwährenden Kämpfen über die Elbe (Flussübergang durch York bei Altenzaun, unweit Magdeburg, gesichert), muss sich aber zu Ratkau bei Lübeck ergeben***.
5) Bei weiterem Vorrücken Napoleons (Dez. 1806 bis Febr. 1807) Übergabe der schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz; nach längerem Widerstände fällt auch Neisse; nur Glatz, Kosel und Silberberg halten sich. Von den Festungen in Preussen ergiebt sich Danzig
Auch als Musiker ausgezeichnet (Streichquartette), von Beethoven geschätzt.
** Der Siegeswagen vom Brandenburger Thor wird nach Paris gesandt.
Der Gouverneur Berlins empfiehlt „Ruhe als erste Bürgerpflicht.“
,,Ich kapituliere, weil ich kein Brod und keine Munition mehr
habe.“
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120 Napoleons Niedergang. — § 39. Der Krieg gegen Russland.
2) Die Russen, den Feinden an Truppenzahl nicht gewachsen (kaum ein Drittel der französischen Truppenmacht), wollen den Eroberer mit Hilfe der Natur ihres Landes vernichten. Plan, den Feind unter möglichster Vermeidung einer Schlacht ins Innere hineinzulocken (vgl. Darius im Scythenlande, Crassus bei den Parthern). Friedensschluss mit der Türkei, Bündnis mit Schweden (Bernadotte Kronprinz (s. § 35, Vi.). Russischer Oberfeldherr anfänglich der Deutsch-Livländer Barcaay de Tolly.
Iv. Der Eroberungszug. Ziel Napoleons Moskau, ,,das Herz Russlands“. Der Vormarsch an den Dniepr wird vielfach durch Ungangbarkeit der Wege, Mangel an Lebensrnitteln, Ungunst der Witterung und dadurch erzeugte Krankheiten gehemmt. Die Russen weichen vorsichtig und geordnet zurück. Halt bei Smolensk, das als „heilige Stadt“ ohne Verletzung des russischen Nationalgefühls nicht preis-
Aug. 1812 gegeben werden darf. Im August 1812 eröffnet der Sieg bei Smolensk über Barclay de Tolly und Bagration (die Russen verlassen die in Brand gesetzte Stadt) Napoleon den Weg nach Moskau. Unmut der Russen über die zaudernde Kriegführung (vgl. die Römer gegenüber der Kriegführung Fabius Cunctators). Der Oberbefehl wird dem National-
(7.) Sept. russen Kutusow übertragen. 7. September. Blutiger Sieg 1812 Napoleons bei Borodino an der Moskwa (Ney „Fürst von der Moskwa“) Auch Schwarzenberg und Reynier kämpfen in Russisch-Polen glücklich; Macdonald dringt bis
14. Sept. Rifra vor. 14. September 1812. Einzug Napoleons in 1812 ,T° ,
Moskau.
V. Die Katastrophe. Moskau, von den meisten Einwohnern verlassen, gewährt den Siegern nur kurze Rast. Eine Feuersbrunst, durch den Statthalter Rostoptschin angeordnet, verzehrt 9/l0 der Stadt (Holzhäuser) und erfasst in
15. Sept. sechstägigem Brande (15. Sept. u. ff.) auch den Kreml, den 1812 Wohnsitz Napoleons.* Dieser knüpft Friedensverhandlungen
an, die aber nach längerem Hinhalten von Alexander (Stein und Arndt in seiner Umgebung) abgelehnt werden. Darüber verhängnisvolle Verzögerung des Rückzuges. 18. Oktober (ein Jahr vor der Schlacht von Leipzig) wird dieser angetreten. Frost, Hunger, Feinde (Kosaken, Bauern unter Führung der
* Napoleons Schilderung: „Nie kam etwas, trotz aller Schilderungen
der Poesie, dem Brande von Moskau gleich — ein Anblick, dessen Bild nie aus meiner Seele schwinden wird “
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Darius Bernadotte_Kronprinz Barcaay_de_Tolly Napoleons August Barclay Napoleon Napoleons Borodino Ney Reynier Rifra Napoleons Napoleons Alexander_(Stein Alexander Arndt Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Russland Schweden Napoleons_Moskau Smolensk Smolensk Moskau Moskwa Schwarzenberg Russisch-Polen Macdonald Napoleons Moskau Moskau Napoleons Leipzig Napoleons Moskau
Befreiungskriege. - § 41. Preussisch-russischer Feldzug.
Am 13. Februar stellt der König sein Ultimatum an Napoleon. Am 28. Februar wird von ihm ein Waffenbündnis mit Russland zu Kalisch geschlossen (Preussen soll in dem alten Umfang wieder hergestellt werden, Russland Polen erhalten). Am 4. März räumen die Franzosen Berlin. Die preussische Kriegserklärung erfolgt am 16. März.
Am 10. März (dem Geburtstag der Königin Luise) Stiftung des ,,eisernen Kreuzes“. Am 17. März Erlass des ,,Auf- 1 rufes an mein Volk“ und des Gesetzes über die Bildung der Landwehr.
Vorausschwärmende Kosaken streifen schon im Februar durch Berlin,* am 11. März kommt Wittgenstein mit seinen Russen, am 17. März York.
Von Österreich keine Hilfe (doch auch keine Unterstützung Napoleons), Aussicht auf den Beistand Schwedens, das, bereits mit Russland verbündet, mit England einen Subsidienvertrag schliesst. Der Kronprinz Bernadotte landet mit Truppen in Pommern.
§ 41. Der preussisch - russische Feldzug.
April bis Juni 1813.
1. Der Krieg. Napoleon vermag binnen kurzem gegen 600000 Mann mit Hilfe der Rheinbundfürsten (auch Sachsen nach einigem Schwanken) auszubringen. Zögernder Vormarsch der viel schwächeren Verbündeten bei russischem Oberbefehl (Kutusow, dann Wittgenstein). Doch Yorks schneller Zug an die Elbe und Sieg über den Vicekönig Eugen (5. April) bei Möckern (unweit Burg).
2. Mai. Napoleons entscheidungsloser Sieg bei Lützen (Gr.-Görschen).
[Napoleon, auf Leipzig zu marschierend, wird auf seinem rechten Flügel bei Lützen angegriffen. Die Preussen halten das Dorf Gross-Görschen.** Die Russen kommen, die rechte Zeit versäumend (Reserve und Reiterei gelangen nur schwach zur Verwendung), in Gefahr der Umzingelung durch die von Napoleon schnell herangezogenen stärkeren Heeresabteilungen.]
Keine entscheidende Niederlage der Verbündeten, doch Rückzug auf Alexanders Rat. Feste Stellung an der Ober spree.
20. und 21. Mai. Zweitägige Schlacht bei Bautzen.
* Tettenborn zieht mit seinen Kosaken über Mecklenburg und rückt schon am 18. März in das von den Franzosen verlassene Hamburg ein.
** Scharnhorst wird verwundet und stirbt später in Prag. (Vgl. Schenckendorfs Gedicht auf seinen Tod).
, März 1813
2. Mai 1813
21. M ai 1813
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Luise) Napoleons Bernadotte Napoleon Wittgenstein Eugen Napoleons Napoleon Alexanders Schenckendorfs
Extrahierte Ortsnamen: Russland Russland Berlin Wittgenstein Napoleons Schwedens Russland England Pommern Rheinbundfürsten Sachsen Napoleons Gr.-Görschen Leipzig Alexanders Bautzen Hamburg Prag
188 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg.
(nicht zum Verbände der Armeen gehörig) soll aus den entfernteren Provinzen Preussen, Pommern und Schlesien nach-
2a Tin
rücken. Die Verteidigung der deutschen Küsten wird Vogel v. Falckenstein übertragen.
b) Das französische Heer. Napoleon hat 8 Armeekorps, deren Oberbefehl er anfangs selbst übernimmt; doch nichts war bei ihm ,,vollbereit“. Mangel insbesondere an der nötigen
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126
Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg.
6. Sept. 1813
26. Aug. 1813
3 Okt. 1813
strömendem Regen dienen die Kolben der Gewehre zum Angriff. „Das fluscht besser“). Oudinots Ankunft ändert nichts an der durch Einnahme des Dorfes gefallenen Entscheidung.]
Berlin ist gerettet!
[Im Treffen bei Gadebuseh (Mecklenburg) gegen ein Streifkorps Davouts fällt am 26. August Körner, der Sänger der Befreiungskriege. S. u. § 44, Iv.]
[27. August Treffen bei Hagelberg (oberer Fläming bei Belzig). Hirschfeld trifft mit kurmärkischer Landwehr auf Girard. Die Stellung der Franzosen im Dorfe wird erstürmt, ein Bataillon von den ergrimmten Landwehrleuten an der Kirchhofsmauer lautlos mit Kolben niedergeschlagen.]
Neues Zaudern Bernadottes. Erneutes Vordringen des Feindes, jetzt unter Ney. 6. September Sieg der Nordarmee bei Dennewitz.
[Tauenzien, bei Jüterbogk angegriffen, behauptet sich eine Zeitlang gegen Übermacht. Bernadottte kommt der Aufforderung Bülows zur Unterstützung Tauenziens nicht nach. Bülow eilt selbst zu Hilfe; die Dörfer um Dennewitz werden genommen. Börstel greift mit seiner Brigade gegen den Befehl Bernadottes ein und hilft den Sieg entscheiden. „Bülow von Dennewitz“.]
Langsames Vorrücken bis zur Elbe. Übergang über den Fluss der Mulde gegenüber erst nach dem der schlesischen Armee (s. u. B.).
B. Das schlesische Heer. 26. August Sieg Blüchers an der Katzbach.
[Blücher drängt Ney bis zum Bober zurück, weicht aber dann selbst vor Napoleon, der mit Übermacht ihm entgegenzieht, eine Schlacht vermeidend, in beschwerlichen Märschen (Murren Yorks) bis hinter die Katzbach zurück. Macdonald, von Napoleon zurückgelassen, dringt durch die Thalfurchen der Katzbach und der wütenden Neisse vor. Bei Regenwetter entscheidet wie bei Grossbeeren der Gewehrkolben. Die Feinde werden (in der Nähe der schlachtberühmten Wahlstatt) die steilen Abhänge hinabgeworfen „Blücher von Wahlstatt“.]
Blücher zieht durch die Lausitz nach Sachsen. 3. Oktober. Elbübergang bei Wartenburg (gegenüber der Mündung der schwarzen Elster bei Wittenberg).
[York setzt auf zwei Schiffbrücken über. Bertrand macht ihm mit Franzosen, Italienern und Rheinbündlern (großenteils Würtembergern) den Übergang streitig. Dieser wird durch Yorks standhafte Ausdauer erstritten. „York von Wartenburg“.]
Vereinigung mit der Nordarmee an der unteren Mulde (s. o. A.). Einem Angriff Napoleons weicht Blücher durch Vorrücken nach Westen aus. Bernadotte folgt notgedrungen ; beide Armeen stehen hinter der Saale (links).
C. Das böhmische Heer.
Vormarsch nach Sachsen. 26. und 27. August. Misserfolge bei Dresden und Rückzug.
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Extrahierte Personennamen: Oudinots August August Hirschfeld Girard Bülow Börstel August Napoleon Macdonald Napoleon Blücher Bertrand Napoleons Bernadotte August
Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 127
Taütbi
Schönfeld
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/ Uachau
[Schwarzenbergs Zögern lässt Napoleon Zeit zum Zusammenziehen seiner Truppen bei Dresden. Der Angriff der Verbündeten wird von ihm am 26. August abgeschlagen. Die Gefahr abgeschnitten zu werden, zwingt diese 26. 27. zum Rückzug, der, zumal durch die Gebirge, schwierig wird.] ^813
Vandammes Korps, am 29. August von Ostermann 2q 3q bei Kulm, am 30. von Kleist bei Nollendorf angegriffen, August wird teils niedergemetzelt, teils gefangen. 1813
[Die anfangs von allen französischen Abteilungen unternommene Verfolgung wird nur von Vandamme weiter fortgesetzt. Der russische General Ostermann und Prinz Eugen von W ürtemberg verteidigen, von Friedrich Wilhel m Iii. angefeuert, mit russischen Garden den Passausgang des Erzgebirges bei Kulm, dessen Behauptung mit Hilfe zweier durch Alexander herbeigerufenen österreichischen Divisionen gelingt. Der preussische General Kleist fällt am 30. August dem von neuem im Kampf begriffenen V andamme in den Rücken , der , von zwei Seiten bedrängt, sich mit seinen stark
gelichteten Korps ergeben muss. „Kleist von Nollendorf.“]
'Bern ac/o//
Bülof
’txschy 8c?V/,
T?i ed eritz sch\
Iii. Die Leipziger Völkerschlacht. Napoleon
durch den Anmarsch der 3 Armeen bereits von mehreren
Seiten bedroht. Sein Plan, durch einen kecken Angriff auf
Berlin die Verbündeten von weiterem Vorrücken abzulenken,
muss bei der Missstimmung des Heeres aufgegeben werden.
Er nimmt Stellung in der Ebene von Leipzig und besetzt
die Dörfer im Umkreise der Stadt.
Vorrücken der verbündeten Armeen dorthin.
16. bis 18. Oktober. Die grosse Völkerschlacht bei l6- —18. Leipzig. Oktbr.
[16. Oktober, a) Schwarzenberg, den Angriff eröffnend, kämpft südlich der Stadt um die Dörfer Wachau und Liebe rtwolkwitz (Barclay
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Extrahierte Personennamen: Taütbi
Schönfeld Napoleon August August Ostermann August Ostermann Eugen_von_W Eugen Friedrich_Wilhel Friedrich Alexander Alexander August Napoleon